Podcast Fokus Textil - Episode 5

Textur und Verwobenes – Stränge zur Erforschung sozialen Wandels

Dr. Katja May ist begeisterte Quilterin und forscht zum Thema Handarbeiten, Feminismus, Aktivismus, Affekt/Emotionen und sozialer Wandel. Sie arbeitet derzeit an der Goldsmiths Universtät in London.

Ihre Doktorarbeit untersucht die Bedeutung von Handarbeiten für die Politisierung von Gruppen und Einzelpersonen sowie für Solidarität zwischen Frauen. Katja May veranstaltet Craftivism Events.

Dr. Katja May

Andrea Milde ist Bildwirkerin. Ihre Ausbildung in der klassischen Gobelintechnik erhielt sie in Frankreich an der École Nationale d’ Art Decoratif d’Aubusson. Von 1987 bis 2017 lebte und arbeitete sie als Bildwirkerin in Spanien. Danach zog sie nach Deutschland zurück. Sie lebt heute in Berlin, gibt Kurse und begibt sich mit ihrem Webstuhl in den öffentlichen Raum. Momentan bereitet sie sich auf ihr großes Projekt vor: Sie möchte mit ihrer Wandernden Webwerkstatt, dem KUKUmobil, durch Europa reisen und über die Bildwirkerei mit Menschen in Kontakt treten. Das Thema Europa ist ihr wichtig. Sie stellt sich die Frage, wie die Gesellschaft als soziales Konstrukt die Herausforderungen der kommenden Zeit meistern wird.

Andrea Milde bei der Fertigstellung des Teppichs Berlin, 2021 Foto Inti Gallardo

Andrea Milde – Foto Inti Gallardo

Beide sind begeisterte Textilkünstlerinnen. Beide setzen als Aktivistinnen ihre Handwerkskunst im öffentlichen Raum ein, um politisch aktiv zu sein.

Andrea Milde möchte mit ihrem Projekt der wandernden Webwerkstatt Stränge verbinden. Dr. Katja May möchte Stränge „aufdröseln“.

Wie lässt sich der Begriff „Textur“ für die Analyse einer feministischen Protestkultur nutzen? Haben Handarbeiten ein politisches Potenzial? Das erforscht Dr. Katja May.
Verwobenes Europa – mit der Bildwirkerei im öffentlichen Raum das soziale Konstrukt von Europa nachzeichnen und hinterfragen. Darüber spricht Andrea Milde.