„Nichts ist für die Ewigkeit“, heißt es im Volksmund.  Allerdings – wenn man sich mit der Arbeit und dem hohen Anspruch der Juppenwerkstatt Riefensberg auseinandersetzt, kommt man auf den Gedanken: Manche Dinge sind eben doch dafür gedacht, ewig zu halten.

Ein Ort, wo die Beschleunigung in ihre Schranken verwiesen wird, ist sicher die Gemeinde Riefensberg im österreichischen Vorarlberg. Hier hat man sich dem Brauchtum verpflichtet: Die Herstellung der Bregenzer Frauentracht, der „Glanzjuppe“, ausgeführt nach alter Tradition und mit historischen Maschinen ist eine Herzensangelegenheit.

Mit einer fast schon kontemplativen Ruhe ließ die Stickerin aus Österreich die Besucher an ihrer Arbeit teilhaben. Sie zeigte, wie eine Stickerei für den Teil der Juppe, den man  „Bleatz“/ „Latz“ oder Fürtuch  nennt, ausgeführt wird. Der vorgeführte Film zeigte die aufwändigen Arbeitsschritte, die nötig sind, um eine der ältesten Trachten Europas herzustellen.

Wer sich in Benediktbeuern dagegen auf die Beschleunigungsspur begab, um hastig den neuesten Trends entgegen zu eilen, wer seiner Zeit voraus war und schon wieder an Weihnachten dachte, oder wer sich selbst beschenken wollte: kein Problem. KunsthandwerkerInnen an rund 140 Ständen mit unterschiedlichsten Arbeiten und Ausstellungsstücken warteten bereits, um Kleidung, Taschen, Hüte, Schmuck, Lederwaren, Korbwaren oder Zubehör für die Textilkunst in die Masse zu bringen.

Wer sich dagegen der Beschleunigungslogik unserer modernen Zeit widersetzte, ließ die aufkeimende Ehrfurcht vor dem handwerklichen Können und der Bewahrung kultureller Identität noch etwas nachwirken.

Nichts ewig rausschieben – ein Besuch der Juppenwerkstatt Riefensberg in Bälde –  schon gebongt!

Juppenwerkstatt